zukunftsfähig

 
 

Mission

Um die Schweizer Landwirtschaft steht es nicht ganz so gut, wie wir vielleicht meinen. Klimawandel, Preisdruck, Pestizidproblematik oder der Verlust von Bodenfruchtbarkeit und Samenvielfalt. Die Liste von Herausforderungen ist lang, gehandelt wird leider oft zu langsam und zu wenig strikt. Um eine nachhaltige Versorgungssicherheit zu gewährleisten, sind wir auf eine soziale, bäuerliche und agrarökologische Landwirtschaft angewiesen. Dabei ist der Begriffe Ernährungssouveränität eine zentrale Forderung. Die Initiative «Landwirtschaft mit Zukunft» möchte alle Beteiligten zusammenbringen und ihnen die Stimme verleihen, welche schon lange notwendig ist. Dabei ist das oberste Ziel, die Bäuerinnen und Bauern in ihrer Arbeit zu stärken und das irrtümliche Bild des*der “Täter*in” zu durchbrechen.

Hintergründe

Die Landwirtschaft und damit verbunden ein gesunder Boden, sauberes Wasser, gerechte Arbeitsbedingungen und Nachhaltigkeit in allen Sinnen sind für alle Menschen eine Lebensgrundlage, ein essenzielles Gut. Leider wird der bäuerlichen Tätigkeit und den daraus entstehenden Produkten meist keine grosse Wertschätzung mehr entgegengebracht. Wir haben ganz einfach die Verbindung verloren, wissen nicht mehr, welchen Wert dem Kultivieren unserer Lebensmittel zugeschrieben werden sollte und sind so nicht mehr bereit, faire Preise zu bezahlen. Im Grossverteiler kaufen wir täglich viel zu viele günstige Lebensmittel, geblendet, damit eine “heile Landwirtschaft” zu unterstützen. Hochglanzwerbung verspricht uns, mit einem gekauften Bioprodukt die Welt gerettet zu haben, gleichzeitig werfen wir über 60% unseres produzierten Gemüses weg und spritzen jährlich 1400 Tonnen Pestizide auf unsere Felder. Mit Kunstdünger und intensiviertem Maschineneinsatz wir die “Produktivität” gesteigert, Hybridsaatgut verspricht angeblich sicherere Ernten und täglich “sterben” drei bis vier Bauernbetriebe weg. Verkehrte Welt. 


Eine andere Landwirtschaft muss her – vielfältig, zukunftsfähig, sowie sozial und ökologisch tragbar. In unserem heutigen Verständnis und der aktuellen Situation scheinbar radikal. Doch es ist die einzige Möglichkeit, unsere Lebensgrundlage langfristig zu erhalten. Bäuerinnen, Bauern und Konsument*innen – zusammen können wir es schaffen.

 
 

Unsere Arbeit

Politik

Mit “Landwirtschaft mit Zukunft” möchten wir auf politischer Ebene unsere Stimme erheben. Die Bäuerinnen und Bauern und die gesamte Bevölkerung sollen sich zusammen für eine ökologische, regenerative und klimagerechte Landwirtschaft einsetzen und wir wollen dafür sorgen, dass ihr Stimmen auch gehört werden. Neben der auf industrielle und gewinnmaximierende Landwirtschaft ausgelegten Lobby setzen wir ein Gegengewicht in der Politlandschaft und der öffentlichen Debatte.

Gesellschaft

Die gesellschaftliche Wahrnehmung der Bäuerinnen und Bauern, aber auch der bäuerlichen Arbeit ist sehr falsch beeinflusst und geblendet. “Landwirtschaft mit Zukunft” möchte das Bild der Schweizer Landwirtschaft verändern. Die Bevölkerung soll über die aktuelle Situation informiert werden und sich ein realistisches Bild über die heutige Agrikultur machen können. Der Bauernstand darf nicht mehr als alleiniger Schuldiger hingestellt werden, wir brauchen eine klare Sicht und rasche Lösungen.

Wirtschaft(lichkeit)

Mit sehr viel Aufwand und volkswirtschaftlichen Kosten haben wir die Landwirtschaft in den letzten Jahrzehnten produktiver gemacht. Dies ist verbunden mit erheblichen ökologischen, sozialen und ökonomischen Schäden, welche die Gesellschaft nun zu tragen hat. Wir müssen akzeptieren, dass aus einem Hektar Land nicht immer mehr und mehr Ertrag generiert werden kann. Es gibt Grenzen. Ein ökonomisch nachhaltiger Bauernbetrieb kennt diese Grenzen und ist sich der sozialen und ökologischen Verantwortung bewusst.

 

1400 tonnen gift.

225’000 tonnen food waste.

 

 

Agrikultur

Ökologische Landwirtschaft

Landwirtschaft muss in jedem Fall ökologisch sein, damit ein langfristiges und nachhaltiges Bestehen ermöglicht wird. Ökologische Landwirtschaft erfordert neben dem Verzicht auf mineralischen Dünger und synthetische Pestizide auch weniger Intensivität, sortenechtes Saatgut, regionalen und lokalen Konsum, tieferen Maschineneinsatz, vermehrte pflanzliche Produktion und ein gestärktes Bewusstsein in der Bevölkerung. Landwirtschaft ist unsere Lebensgrundlage und sollte daher nachhaltige, gesunde und sinnvolle Produkte hervorbringen. 

 

Regenerative Landwirtschaft

Der Boden, im Speziellen der Humus, ist die Grundlage für jede Form der Landwirtschaft und somit ihr wertvollstes Gut. Die Bodenfruchtbarkeit muss zwingend erhalten und der Humusanteil auf- statt abgebaut werden. Um die Bodenfruchtbarkeit mit ihrer Flora und Fauna zu erhalten, ist auf starke Bodenbearbeitung zu verzichten, der Boden vor Erosion zu schützen, in fruchtfolgenden Mischkulturen anzubauen und auf externe Ressourcen zu verzichten. Regenerative Landwirtschaft heisst auch vermehrt kleinstrukturierter und dezentraler Anbau. Natürliche Kreisläufe werden gefördert und bestehende Schäden und Degeneration rückgängig gemacht. Böden und Ökosysteme können sich regenerieren. 

 

Klimagerechte Landwirtschaft

Landwirtschaft hat einen grossen Einfluss auf soziale Strukturen. Dabei spielen nicht nur Preise eine wichtige Rolle, sondern auch Arbeitsbedingungen und die Verantwortung dem globalen Süden gegenüber. Eine klimagerechte Landwirtschaft schafft es, Soziales und Ökologisches zu verbinden und ermöglicht dadurch eine permanente und nachhaltige Kultur. Eine Bäuerin und ein Bauer müssen von dem Leben können, was sie anbauen. Menschen, welche diese Produkte kaufen, müssen bereit sein, einen fairen Preis zu bezahlen, welchen sie auch vermögen. Die Wertschätzung für landwirtschaftliche Erzeugnisse muss erhöht werden und Menschen, welche im globalen Süden unser Essen produzieren, müssen ein fairer Lohn und menschenwürdige Arbeitsbedingungen gewährleistet werden.

 
 

Werte und Forderungen

Klimagerechtig
keit
.

durch eine ökologische und solidarische Landwirtschaft müssen andere Menschen, unsere Böden und die Tierwelt nicht unter den Auswirkungen unseres Produktions- und Konsumverhaltens leiden.


Faire Preise.

wenn Bäuerin und Bauer einen gerechten Preis für Arbeit und Produkt erhalten, kann das System nachhaltig sozial und gerecht funktionieren.


Pflanzliche
Produktion.

durch eine vermehrt pflanzliche Produktion können ökologische und gesundheitliche Folgen stark vermindert werden.

 

Agrarökologie.

durch eine regenerative und permakulturelle Landwirtschaft kann die Bodenfruchtbarkeit langfristig gewährleistet werden.

 

Food waste.

würde die Schweiz ihre Überschüsse zu Produkten verarbeiten, würde ein grosses ökologisches und soziales Problem gelöst werden.


Direktver
marktung.

durch vermehrten direkten Handel kann die Wertschöpfung der Bäuerinnen und Bauern erhöht und die Verbindung zu Konsument*innen verstärkt werden.

gesundheit.

durch eine Landwirtschaft frei von synthetischen Pestiziden können Grundwasser und Böden sauber gehalten und die Bodenfauna erhalten werden.

 

Ernährungs
souveränität.

durch eine dezentrale und kleinstrukturierte Landwirtschaft kann eine nachhaltige Versorgung sicher und souverän gewährleistet werden.


biodiversität.

durch eine vielfältige, sortenechte Saat kann die Biodiversität erhalten werden. Diese ist die Grundlage für ein stabiles Ökosystem.

 

Saisonalität.

durch eine vermehrt saisonale Ernährung kann nachhaltiger konsumiert werden und gleichzeitig wird die lokale Produktion gefördert.